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Abenteuer auf Island 1

Abenteuer auf Island Kapitel 1: VorgeschichteEs ist jetzt ein Jahr her, daß ich alleine mit Zelt und Rucksack Urlaub aufIsland machte. Damals war ich 23 und gerade mal wieder solo. Ich genoß dieEinsamkeit, die Freiheit tun zu können was ich wollte, hingehen zu können wannund wohin es mich trieb, ohne auf einen Begleiter oder Begleiterin Rücksichtnehmen zu müssen. Ich hätte auch niemand gehabt der mitgegangen wäre. Da ich relativ spät im Jahr dran war, fuhr ich zunächst mit dem Hochlandbus nachLandmannalaugar, um von dort aus zu Fuß bis nach Kirkjubaerjarklaustur zugelangen.

Eine recht imposante Strecke, aber ich hatte eine recht guteKondition, entsprechende Ausrüstung und war gut vorbereitet, so daß ich für dieStrecke 10 Tage ansetzte. Ein kaufen kann man dort im Hochland natürlich nicht,so daß ich alles was ich in dieser Zeit brauchte von Anfang an mitschleppenmußte. Knapp 30kg hat mein Rucksack gewogen aber schließlich schaffte ich dieStrecke in nur 9 Tagen. Sehr erschöpft gelangte ich schließlich wieder zur Straße Nr. 1 etwas westlichvon Kirkjubarjarklaustur.

Die Gegend war für isländische Verhältnisse relativfruchtbar, grüne Wiesen bedeckten die Landschaft, während man im Hintergrundbereits den Gletscher Vatnajökull sah. Eigentlich wollte ich bis auf denZeltplatz in Kirkjubarjarklaustur marschieren, um endlich eine Dusche nehmen zukönnen, etwas frisches, nicht eingetütetes essen zu können und lange zuschlafen. Es war allerdings schon spät nachmittags und zum Ort waren es nochüber 5 km. So entschloß ich mich per Anhalter weiterzukommen. So ein großer Rucksack auf dem Rücken schreckt natürlich viele Autofahrer ab undTouristen halten schon gleich gar nicht.

Besonders belebt ist die Strecke nichtund ein Bus kommt nur einmal am Tag vorbei. So verging sicherlich eine gutehalbe Stunde in der ich langsam ostwärts trottete. Von hinten sah ich dienächste Staubwolke heranrauschen, also hielt ich wieder meinen Daumen nach obenund diesmal hatte ich Glück. Ein uralter Toyata kam neben mir zu stehen. DieBeifahrertür öffnete sich und ich bückte mich um hineinzusehen. Eine junge Frau,so um die 20, saß hinter dem Lenkrad, blickte mich an und fragte auf gutemEnglisch wohin ich denn wolle.

Englisch ist die Zweite Sprache auf Island mitder man fast überall gut ankommt, meine Kenntnisse sind wohl nicht ganz so gutaber zur Verständigung reicht es alle mal. Ich machte ihr klar, daß ich bis zumZeltplatz wolle. Sie nickte, ich verstaute meinen Rucksack auf der Rückbank,setzte mich neben sie und stellte mich erst mal relativ förmlich als Peter vor. Sie lächelte mich mit Engelsaugen an und nannte mir ihren Namen: Silvia. Sie räumte ein, daß sie leider nicht bis Kirkjubarjarklaustur fuhr, sondernetwas davor auf eine Seitenstraße mußte, aber sie könne mich bis zur Kreuzungmitnehmen.

Nun ja, besser als gar nichts. Wir kamen ein wenig ins Gespräch, icherzählte ihr von meinem Treck durchs Hochland und daß ich dringend eine richtigeDusche bräuchte, sie nickte zustimmend, was ich wohl meinem Körpergeruchzuschreiben muß. Überraschend bot sie mir an mit dem Zelt auf dem Hof ihrer Eltern zu übernachte,sie hätten öfters Touristen aufgenommen und würden mir auch eine Dusche zurVerfügung stellen. Nach kurzem Überlegen willigte ich ein, denn man lernt einLand um so besser kennen, je enger man mit den Einheimischen zusammen ist.

Wirbogen also an der Kreuzung in eine extrem schlechte Seitenstraße ein, fuhrennoch einige Hundert Meter und kamen in einer kleinen Gebäudegruppe zum Stehen. Ein älterer Mann saß auf einem noch älteren Traktor während die Frau des Hofsmit Eimern zum Stall unterwegs war. Typische Bauernhofatmosphäre eben. Silviastieg schnell aus, ging zu dem Mann, der wohl ihr Vater war, sie wechselten einpaar Worte und kamen dann auf mich zu. Ich bemühte mich auch aus dem Sitz, wobeimir jeder einzelne Muskel weh tat und wir wurden uns vorgestellt.

Der Mannkonnte kein Englisch und übersetzte mir Silvia. Ich könne hinter dem Hügel meinZelt aufbauen. Dort sei auch eine heiße Quelle, deren Wasser mit einer Handpumpeauch zu einer Dusche werden brauchen konnte. Ich bedankte mich vielmals undtrottete davon.


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